Ja nun ist es tatsächlich schon mein letzter Tag hier und in sieben Stunden sitze ich schon im Flugzeug nach Hause.
Meine letzte Woche war ziemlich voll - ich habe fleißig im Kindergarten gearbeitet und abends die Zeit mit meinen Leuten hier verbracht.
Am vorletzten Wochenende habe ich freitags eine Muffinfabrik mit Lukas ausfindig gemacht, wo es super günstige und leckere Muffins gab. Abgesehen davon gab es dort alle möglichen deutschen Produkte zu kaufen - von Grünkohl im Glas, über Sauerkraut, bis hinzu deutschen Zwiebacks und Maggitüten. Definitiv eine komische Konstellation in deutschen Augen!
Am Samstagmorgen ging es dann noch mal ins schöne Stellenbosch mit Christine, Dyna und Loredana um ein letztes mal die Atmosphäre der Restaurants, Cafés und Shops zu genießen. Am Sonntag war dann mein letzter richtiger Shoppingtrip mit meinen Mädels hier. Danach haben wir den Abend dann an der Waterfront mit einem leckeren Dinner ausklingen lassen.
Am Mittwoch gab es dann ein Dinner mit allen Projects Abroad Volunteers. Es war ziemlich schockierend zu sehen, dass fast alle Volunteers, mit denen ich meine erste Zeit hier verbracht habe, mittlerweile schon wieder zu Hause sind. Es sind nur noch Dyna, Loredana und Lukas von den "alten Volunteers" übrig.
Nach dem Dinner sind wir dann noch ein bisschen feiern gegangen, was ziemlich witzig war, weil wir einfach mal so viele Volunteers auf einem Haufen waren. Nach einer langen Nacht (bzw. einer kurzen Nacht was Schlaf betrifft), waren wir dann alle am nächsten Morgen recht müde. Aber wie schön, dass meine Kids in der Krippe immer so leicht zufrieden zu stellen sind. Super müde, haben wir uns dann abends am Donnerstag überwunden den "Lion's Head Hike" zu machen. Für Dyna und mich war es bereits das zweite mal, aber wir dachten uns, dass man nie genug von den guten Aussichten hier haben kann. Allerdings war es dann recht nebelig, so dass Dyna und ich uns entschieden haben, uns nicht den Stress zu machen, ganz auf die Spitze zu hiken. Wir haben uns dann mit Weintrauben und einer Menge Lachtränen den nebeligen Sonnenuntergang angeschaut, was in unseren Augen mehr wie "ein Licht am Ende eines dunklen Tunnels" nach dem Aufwachen aus dem Koma aussah.
Am Freitag hab ich meinen neuen Mitbewohner aus Australien eine kleine Einführung in das Leben in Kapstadt gegeben und habe ihn ein bisschen rumgeführt. Das witzige an der Sache, er ist 39 Jahre alt und in meinen Augen ein bisschen merkwürdig, aber man soll ja immer schön offen für neue Leute und Ansichten sein ;)
Den Rest meines Wochenendes habe ich dann bis auf Sonntag Nachmittag so ziemlich komplett mit Dyna und Christine verbracht, fast alle anderen Leute waren an diesem Wochenende auf der Garden Route, die wir aber ja schon im November gemacht haben. Zu gerne wäre ich noch ein zweites mal gefahren, aber das hätte mein Budget glaub ich nicht so gut gefunden...
Christine ist dann am Sonntag zurück nach Neuseeland gefahren, was auch sehr sehr traurig war - zu dem Zeitpunkt hatte ich schon mal einen kleinen Vorgeschmack was heute auf mich zukommt und während ich das hier alles schreibe, bin ich wirklich auch schon ziemlich traurig mich später von allen verabschieden zu müssen :( Das hier ist aber eine gute Ablenkung, da die anderen jetzt ja alle noch beim Projekt sind. Später kommen aber noch Lukas, Loredana und Dyna zum Tschüss sagen.
Zurück zu Sonntag: Am frühen Nachmittag habe ich dann noch einen neuen englischen Mitbewohner bekommen, den meine Gastmama mehr oder weniger gleich ins kalte Wasser geworfen hat, da sie nachmittags mit uns nach Hout Bay fahren wollte, um meines Abschieds wegen mit uns Lunch essen zu gehen. Also hatte der arme Junge 20 Minuten Zeit nach einem Langstreckenflug (ohne Schlaf!) durch eine schnelle Dusche wach zu werden. Meine Gastmama, Dave, Gary (mein 39jähriger Mitbewohner), Cullum (der neue Engländer) und ich hatten wirklich einen schönen Nachmittag und haben natürlich das leckere Essen genossen ;) Anisha, meine australische Mitbewohnerin konnte leider nicht kommen, da sie auch auf der Garden Route war.
Gestern hab ich dann meinen letzten Tag am Strand genossen und meine Bräune noch ein bisschen gefestigt (ja Freddi, sorry dass ich schon wieder über Bräune schreibe:D ).
Ich habe meine Gastmama außerdem noch mit einem leckeren Apfelkuchen überrascht, nachdem sie meine Apfelpfannkuchen letzte Woche so super fand. Bei ihr im Haus ist es nämlich eigentlich eine "Regel", dass alle Volunteers bevor sie fahren etwas kochen oder backen. Da meine Gastmama in letzter Zeit aber einem ziemlichen Jungsüberschuss hatte, hab ich diese Tradition wahrscheinlich nach mehreren Monaten mal wieder fortgesetzt.
Abends bin ich dann mit ein paar Volunteers ins "Moyo" (ein typisch afrikanisches Restaurant) zum Abschied essen gegangen. Wir hatten einen sehr schönen Abend und zum Glück musste ich nur kaum einem gestern schon Tschüss sagen, da die meisten entweder mit mir zusammen wohnen oder später noch vorbei kommen oder bereits gefahren sind :(
Ja, meine Lieben, damit beende ich diesen Blog jetzt sozusagen. Ich hoffe, ihr habt es genossen immer mal ein paar News von mir aus Kapstadt zu bekommen und morgen um diese Zeit bin ich ja, wenn alles glatt läuft, auch schon Zuhause.
Ich hatte eine unglaublich tolle Zeit hier, habe viele tolle Leute getroffen und definitiv eine Menge gesehen und erlebt. Ich bin mir sicher, dass heute Abend so die ein oder andere Träne kullern wird, aber natürlich hab ich auch mehr als genug Gründe mich auf Zuhause zu freuen: kein Instantkaffeepulver mehr, keine nächtlichen Begegnungen mit immens großen Kakerlaken im Badezimmer, Zugfahrpläne auf die man sich mehr oder weniger verlassen kann (hier kommen die Züge gerne mal sehr viel verspätet oder auch total verfrüht und fahren dann einfach ab) und zu Fuß gehen nach Einbruch der Dunkelheit.
Und natürlich ihr!! Bis ganz bald <3