Dienstag, 18. Dezember 2012

Tadadaa, nach einer Woche mit ununterbrochen mehr als 30 Grad fühle ich mich für meine Verhältnisse super braun und wie Mitten im Juli, aber nicht wie eine Woche vor Weihnachten. Das einzig winterliche Feeling, was ich habe, ist meine schniefende Nase und meine Stimme, die heiser ist. Tja, da hab ich mir wohl eine kleine Sommererkältung am Strand eingefangen ;)
Ach, ich habe schon wieder so viel zu erzählen, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...
Meine Vormittage habe ich wie immer in der Krippe mit den kleinen Kids verbracht und es war definitiv traurig für mich am Freitag, wissend, dass ich sie einen Monat lang nicht sehen werde, mich zu verabschieden. Hier sind nämlich jetzt die großen "Summer Public Holidays" gestartet. Aber zum Glück war es noch keine endgültige Verabschiedung. 

Wie versprochen, wollte ich Euch ja noch über meine Jogging-Erlebnisse berichten. Ja, also ich tue mittlerweile wirklich regelmäßig was gegen meine netten "Rundungen", die meine afrikanische Ernährung hier mit sich bringt. Allerdings ist es wirklich kein Geschenk bei 35 Grad Celsius an einen asphaltierten Hauptstraße entlang zu rennen, während afrikanische Männer mal wieder außer sich geraten, weil sie weiße Beine sehen. Ja, also dann hilft nur die Musik im iPod noch ein bisschen lauter zu drehen, um die netten Kommentare zu ignorieren. Nach einer halben Stunde freut man sich dann jedoch jedes mal auf eine eiskalte Dusche und das nette Kapstädtische Leitungswasser, was mir hier schon seit anderthalb Monaten hilft, nicht zu verdursten. Es ist wirklich unglaublich, dass mir als kleines Kind im Gran Canaria Urlaub eingeflößt wurde, doch ja bloß kein Leitungswasser zum Zähneputzen zu nutzen und hier in Kapstadt, trinkt man sogar das Leitungswasser in den Townships... ;)

Am Wochenende haben wir uns schon mal Stellenbosch angeschaut, wo wir unser Weihnachten verbringen werden. Wir waren dort mal wieder bei so einem tollen europäischen Markt mit super Essen, toller Atmosphäre und süße Dingen zu kaufen (Schmuck, Kleidung, Dekoartikel) - Bilder gibt es heute leider keine, weil mein Internetstick das Bilderhochladen immer nicht so prickelnd findet, aber nächstes Mal im Internetcafé lade ich ein paar hoch :)
Ansonsten war mein Wochenende recht "beachlastig", denn ich habe nach meinem kleinen Christmasshopping bei Sonnenschein und Hitze, den Nachmittag in Muizenberg am Strand verbracht. Da hier Montag aus unerklärlichen Gründen frei war, sind wir Montagmorgen in Observatory (der Studentenstadtteil Cape Town's) in ein paar Second Hand Läden und Cafés gegangen und haben einfach unsere Zeit hier genossen. Danach ging es - surprise, surprise - mal wieder an den Strand und ob ihr's glaubt oder nicht, ich war richtig im Wasser bzw. habe mich von den Wellen umhauen lassen und habe natürlich fleißig an meiner Bräune gearbeitet ;)

Abends sind wir dann noch ein bisschen was trinken gegangen, wobei die Nacht dann doch länger wurde als geplant und somit bin ich heute Morgen recht müde aufgewacht. Eigentlich hätte ich mal so richtig ausschlafen können (ich mache jetzt ja das Surfing Project und es fängt um 11 an), allerdings bin ich ja eine liebe Mitbewohnerin und somit habe ich Rose in der morgendlichen Frühe beim Fertigmachen (7 am!) ein bisschen unterhalten, denn das Human Rights Office öffnet um 8.30 Uhr. Danach habe ich Loredana, meine französische Mitbewohnerin versucht, ein bisschen gesund zu pflegen (die Lebensmittelvergiftung hat mal wieder zugeschlagen!) ja und dann konnte ich auch nicht mehr schlafen. Meine Laune hat jedoch ihren Tiefpunkt erreicht, als ich das labberige weiße Toast aus der Verpackung holen wollte - eine nette grünlich-weiße pelzige Schicht hat mich dann davon abgehalten es zu essen... Plan Nummer B, ein paar Löffel aus dem Erdnussbutterglas löffeln (ja Mama, manche Dinge werden sich nie ändern). Allerdings hab ich da dann ein paar Ameisen im Glas entdeckt und somit musste ich mich mal wieder mit den gleichen Cornflakes zufrieden geben, die ich hier seit sieben Wochen esse. Das Ende vom Lied war, dass ich dann meinen Zug vormittags zum Projekt verpasst habe und dementsprechend, die Zeit am Bahnhof nutzen konnte, um ein bisschen braun zu werden. Zum Glück ging es Lukas nicht anders (soviel zum Thema deutsche Pünktlichkeit in Südafrika) und somit sind wir dann circa eine Stunde zu spät am Strand zum Surfing Project angekommen. War dann allerdings auch nicht weiter schlimm, weil alle Volunteers eh nur gechillt haben (wenn ich eines hier gelernt habe, dann ist es einfach relaxt zu sein :D) und somit sind wir dann erst mal was Essen gegangen - ohne Ameisen und Schimmel. 
Ich kann nur sagen, das Surfing Project ist ein Witz!! Ich dachte eigentlich es sei dafür gemacht, kleinen Kids aus Townships das surfen beizubringen, stattdessen kam ein netter Surflehrer zu mir und hat mich gefragt, ob wir sofort starten wollen, mir das surfen beizubringen. Coole Sache - also habe ich die nächste Stunde damit verbracht in einem super sexy Neoanzug salziges Wasser zu schlucken und ja halt "zu surfen". Keine Angst Papa, kein einziger Hai war in Sicht und dieses mal hat auch nicht die Haisirene aufgetönt. Den Rest meines Tages hab ich mit kleinen süßen Kids am Strand verbracht ohne irgendwas zu machen. Ähm ja, das nennt sich also Volunteerwork, werden also definitiv nette und entspannte 4 Wochen! :D

Ansonsten hatten Rose und ich letzte Woche in unserem Zimmer mal nette Gesellschaft - ein immens großes Vieh ist hier durch die Gegend gesprungen und es hat sich als ekelige rote fliegende Kakerlake entpuppt. Igitt, da sind mir doch die fiesen südafrikanischen Mücken lieber, die meinen gesamten Po zerstochen haben! :D Meine Freundschaft zu Tieren hat sich hier nicht unbedingt vergrößert, wie ihr seht. Und insbesondere unser Hund, der hier auf circa 5 Quadratmetern im Garten lebt und niemals rauskommt (das ist wirklich Tierquälerei!) ist nicht mein größter Freund, da er jeden morgen um 5 Uhr mit bellen anfängt und das dann kontinuierlich den ganzen Tag durchzieht...

Soo, jetzt muss ich meine süße (!) südafrikanische heiße Zitrone austrinken, damit ich morgen wieder fit genug für mein Projekt bin :D
Ich vermisse Euch alle und freue mich schon, wenn ich Euch wieder sehe, aber das dauert ja noch ein kleines bisschen und bis dahin werdet ihr noch so einiges von mir zu lesen bekommen :)

Gruß & Kuss, Lea



P.S. Da die Sehkraft der älteren Generation, die das hier liest, nicht mehr so ausgeprägt ist, ist die Schrift heute ein bisschen größer - ja, Papa, damit bist du gemeint! ;)

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