Montag, 26. November 2012

 Hey meine Lieben im verregneten Deutschland,

jetzt melde ich mich endlich nach einem wunderschönen Wochenende. Ich glaube so viel habe ich noch nie innerhalb von drei Tagen gesehen.
Also fange ich vorne an. Am Freitag morgen ging's in aller Frühe los: Kurz vor sieben (morgens!!) habe wir Volunteers uns getroffen, um die Garden Route im Crashformat zu machen. Normalerweise braucht man für die Tour circa eine Woche, aber bei uns wurde das Programm von der Reisegesellschaft etwas zusammengequetscht. Super müde, sind wir mit zwei kleinen Bussen dann morgens gestartet und nach circa fünf Stunden an unserem ersten Ziel angekommen: Ein Restaurant, wo wir erst mal Lunch hatten und danach zu unserer Safari gestartet sind. 



Also so richtigen mit coolen grünen offenen Safari-Autos (wie auch immer die sich nennen, mein Deutsch wird echt schlechter...). Zwei Stunden lang sind wir dann durch afrikanische Natur gefahren und haben Elefanten, Löwen, Büffel, Zebras, Giraffen,... gesehen. Es war soo cool, es war glaube ich mehr als cool für mich, einfach sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen und diese ganzen Tiere aus unmittelbarer Nähe zu sehen. Nach dieser Safari, möchte ich auf jeden Fall in den Kruger Nationalpark fahren. Mal schauen, ob ich eine Reisebegleitung finde und wie meine finanzielle Lage so aussieht. 
Super begeistert ging es dann weiter in Richtung unseres Backpacker-Hostels, das sich direkt am Strand befand. Das war auf jeden Fall auch eine Erfahrung - sich zu 12. Zimmer teilen mit nur einem Klo und einer Dusche, jeaa!
Aber Luxus ist nicht das wichtigste, habe ich da mal wieder festgestellt. Viel wichtiger war die nette Atmosphäre abends, mit Lagerfeuer am Strand und der Bar direkt daneben. Wir haben einen super Sonnenuntergang genossen und ja einfach enjoyed ;)





Am nächsten Morgen war mal wieder nichts mit Ausschlafen - Pustekuchen! Nachdem ich endlich mal die Dusche ergattert hatte, ging's um 7.30 am auf die Dachterasse des Backpackers, um bei südafrikanischem Sonnenschein einen morgendlichen Kaffee und Obstsalat mit Joghurt und Müsli zu genießen. 


Super warm wie es um die Uhrzeit schon war, dachten wir uns, dass eine Strickjacke ja überflüssig sei... Tja, hätten wir uns mal an die Worte erinnert, dass man in Südafrika vier Jahreszeiten an einem Tag erleben kann. Aber mehr dazu, später ;)
Unser erster Stop war ein Kletterpark oder alternativ ein afrikanischer Markt. Ich habe mich für die eher abenteuerliche Sache entschieden und so habe ich zwei Stunden ausgerüstet mit einem engen Gurt und irgendwelchen Metallteilen zwischen Bäumen, Wackelholzstämmen und "Seilbahnen" weit über dem Boden verbracht. 

Ja, es war eindeutig abenteuerlich und besonders wir drei deutschen Mädels hatten eindeutig unseren Spaß an unserem neuen Hobby. 



Weiter ging's Richtung Elefanten Farm. Tja und je weiter wir fuhren, desto schlechter wurde das Wetter. Ich habe das erste mal seit drei Wochen so richtig gefroren (jaja, ich gebe zu, es ist auch nicht unbedingt schlau nur ein Top und ne Hose anzuhaben). Da Elefanten scheinbar auch nicht so begeistert von dieser Art von Wetter sind, wurde aus unserem Elefantenritt leider nichts. Aber wenigstens konnten wir sie füttern und mit ihnen laufen. Soo süß, man streckt einfach seine Hand aus und der Elefant legt seine Rüsselspitze darein und folgt dir. Schon ein komisches Gefühl, wenn man quasi ein 1000 Tonnen schweres Tier durch die Gegend leitet. Aber das Beste waren wahrscheinlich die grünen Ponchos, die wir alle bekommen haben, sodass auch niemand frieren musste ;)








Aber das war noch nicht genug an Tieren für dieses Wochenende: Weiter ging's zum "Monkeyland", wo kleine süße Affen und Äffchen durch die Gegend gehüpft sind, während wir unser Lunch genossen haben. 



Und dann kam das Highlight der Tour für so manche Leute: Der höchste Bungyjump der Welt! Meine Ausrede war, dass es mir zu kalt und regnerisch war, haha. Na ja, ihr kennt mich, ich streichle lieber Elefanten und Geparden, als 70 Euro für einen Gummibandsprung zu bezahlen und ne Minute verkehrt rum in der Gegend zu baumeln. Also hat circa die Hälfte von uns total verfroren mit Cappuccino und heißer Schokolade die mutigen Springer auf dem Bildschirm verfolgt (für mich hat sich das quasi so angefühlt, als wäre ich selbst gesprungen!).

Gegend 8 pm waren wir dann zurück im Backpackers, pünktlich zum Dinner. Aufgrund des stürmischen Wetters, haben wir uns es dann drinnen an der Bar bei Kerzenschein und einem Glas Wein gemütlich gemacht. 

Auch am Sonntagmorgen war nichts mit Ausschlafen, da um 10 Uhr unsere Führung im Wildpark gebucht war (nach diesem Wochenende hab ich glaube ich erstmal genug von Tieren). Nach einer Krokodilsfütterung und einigen anderen spektakulären Tieren, kam mein persönliches Highlight der gesamten Tour: Die Geparden! Die man sogar streicheln durfte (ich durfte sogar die Ohren anfassen, soo flauschig!). Also ich habe mich eindeutig in "die große Miezekatze" (wie der Tierpfleger mir in perfektem Deutsch erzählt hat) verliebt! 




Der Rest des Tages war leider eher weniger spektakulär, da wir gefühlte tausend Stunden im Bus verbracht haben, um zurück nach Cape Town zu fahren. 

Es war definitiv ein super Wochenende und wir alle waren weniger begeistert, am Montagmorgen zurück zur Arbeit zu gehen. Für mich ist es aber jetzt die letzte Woche im Human Rights Office, denn ab nächstem Montag werde ich bis zum 14. Dezember in einen Kindergarten in einem Township arbeiten. Die Kleinen sind zwischen 6 Monaten und 6 Jahren alt und ich darf sie füttern, mit ihnen spielen und basteln. Ich freue mich schon sehr! Allerdings werde ich dann nur bis mittags arbeiten und mehr Freizeit haben. Die Kindergärten und Schulen sind dann für einen Monat geschlossen, sodass ich in den Ferien an ein paar Ferienprojekten teilnehmen oder reisen kann. Ich bin super gespannt, wie mein Weihnachten hier wohl so werden wird, aber auf jeden Fall warm und sonnig und ohne Adventskalender :(

Lasst was von Euch hören, ich freue mich über jede Nachricht aus Deutschland! Und aus Finnland natürlich auch und da meine finnischen Freunde sich beschwert haben, dass sie diesen Blog nicht verstehen, werde ich mich in Zukunft bemühen ein paar Zeilen in finnisch zu schreiben - also nicht wundern, wenn ihr plötzlich einen Vokalwirrwarr seht und nicht wisst, was das heißen soll ;)



Heippa! Terveisiä Etelä-Afrikasta! Kun Loviisa sanoi, että kukaan suomessa ei ymmärrä mitä kirjoitan täällä, minun pitää kääntää vähän suomeksi. Mutta tänään en kirjoita paljon koska en jaksa, sori ;)
Minun elemä täällä on tosi ihana ja nautin aikasta. Viime viikonloppuna me mentiin muiden volunteer:eiden kanssa safariin. Oli oikeesti niin kivaa! Mutta valitettavasti sää ei ollut niin kivaa. Lauantaina satoi vettä ja oli kylmä. Okei Suomessa on vissiin paljon kylmempi, mutta silti minulle oli kylmä ;) Muuten, onko teillä jo paljon lunta? 
Ensi viikkolla vaihdan projektiä ja olen sitten töis vain lasten kanssa. On vissiin tosi tosi kivaa, koska ne lapset täällä on tosi söpöjä :)
Pian on joulu ja minulla ei ole joulafiilista yhtä: Täällä ei ole lunta, vaikka joulukalenteria.
Olen tosi tosi pahoillani, mutta kirjoitan ensi kerta lisää suomeksi! Jos te haluatte tietää lisää, lukekaa vähän saksaa! Sitten on helppo ymmärtää mitä kirjoitan ;)




Sonntag, 18. November 2012

Hallo meine Lieben,

hier folgt ein neuer Blogeintrag! Am liebsten würde ich Euch unendlich viele Fotos zeigen, aber da das Internet hier so langsam ist, dauert es immer Jahre die Fotos hochzuladen. Daher müsst ihr Euch mit meiner kleine Auswahl zufrieden geben. Aber für die unter Euch die Facebook haben: Meine allerlieblings Mitbewohnerin Rose lädt jedes einzelne Foto dort hoch und da sie auch ungefähr von allem Fotos macht, gibt es auch wunderwunderschöne Fotos von mir in jeder Situation und ja - ich halte Euch also nichts vor (bis auf ein paar Fotos, auf denen ich meine Verlinkung gelöscht habe..)

Am Freitagmorgen sind wir mit dem Projekt zum Parlament gefahren und haben so eine Touristentour gemacht - pretty interesting! Am interessantesten fand ich allerdings den Fakt, dass man Deutsche einfach so super erkennen kann: Als Zeit für Fragen war, hat ein circa Ende 40 jähriger Mann angefangen super komische Fragen mit dem super typisch deutschen hässlichen Akzent (okay, ich sollte still sein, ich habe ihn ja auch - aber wirklich nicht so schlimm!!) zu stellen "Du yuu zink (...)" Oh mein Gott, ich habe mich wirklich fremdgeschämt. 

Danach haben wir uns das Bokap angeschaut, das sind lauter bunte Häuser, super schön. Ich weiß nicht wirklich, ob die irgendeine Bedeutung haben. Aber auf jeden Fall waren sie schön und das ist ja die Hauptsache.



Abends sind wir dann noch in ein afrikanisches Restaurant gegangen. Obwohl Restaurant kann man das eigentlich gar nicht nennen, es war weinzig klein und wir 25 Leute haben kaum reingepasst. Wir haben alle so kleine Art aufgerollte "Brote" bekommen, mit denen wir dann das Essen gegessen haben - und alles mit den Fingern, Besteck gabs da nicht. War auf jeden Fall lecker und ein gemütlicher Abend, die wir dann auf der Longstreet (die Partystraße) hier, ausklingen lassen haben. 



Relativ müde, sind wir dann am nächsten Morgen zur "Robben Island" aufgebrochen. Das ist eine kleine Insel vor Kapstadt, auf der Nelson Mandela für 18 Jahre im Gefängnis war. Wir hatten eine dreistündige Führung dort, die für mich definitiv mehr als eine Stunde zu lang war, denn ab einem gewissen Punkt kann ich dem komischen südafrikanischen Akzent leider immer nicht mehr zuhören und fühle mich als würden die Xhosa oder eine sonstige südafrikanische Sprache mit mir sprechen, aber kein englisch. Trotzdem hat es sich auf jeden Fall gelohnt, das Gefängnis sich anzuschauen.


Den Nachmittag haben wir in der berühmten Waterfront (großem Einkauszentrum) ausklingen lassen. Abends haben Rose und ich uns dann mit ein paar anderen volunteers zum Cocktailstrinken getroffen und sind wieder auf der Longstreet geendet - sehr gelungener Abend und Nacht! Aber für nächste Woche habe ich mir eine "Feier-geh"Sperre" verhängt, denn auch wenn das Leben hier super günstig ist, das andauernde Taxifahren wirkt sich doch negativ auf meine finanzielle Lage aus und anders kann man sich hier nach 18 Uhr leider nicht mehr bewegen. Jetzt weiß ich meine Freiheit in Deutschland echt zu schätzen, also abends im dunkeln einfach alleine durch die Gegend zu laufen. Das ist hier nur von Club zu Club oder von der Haustür bis zur Taxitür möglich. 

Am Sonntagmorgen wurde ich dann von unseren bellenden Hunden geweckt (welch ein Glück!), denn ansonsten hätte ich wohl nicht so viel von dem super sonnigen Tag mitbekommen. Jaa und das Ergebnis sieht man mir recht deutlich an - nach einem ausgedehnten Sonnenbad (und vergessen sich auf dem Rücken und Beinen von hinten einzucremen), kann ich mich jetzt leider nicht mehr hinsetzen oder auf den Rücken legen, ich habe sooo einen Sonnenbrand. 


Meine Lieben, ihr merkt schon, ich bin gerade ein bisschen faul was das Schreiben betrifft... Daher müsst ihr Euch mit dem hier jetzt erst mal zufrieden geben ;)
Gruß & Kuss und bis ganz bald!

Donnerstag, 15. November 2012


Halli hallo,

liebe Grüße aus dem sonnigen Kapstadt!
Ich genieße meine Tage und habe mich mittlerweile auch mehr an mein Projekt gewöhnt. Vermutlich werde ich jetzt nicht wechseln (es ist einfach zu schön, immer im Office Internet zu haben, haha). Aber ich bin am überlegen nach Weihnachten noch ein bisschen in einem Kindergarten zu "arbeiten", weil ich echt Lust habe mit kleinen Kindern zusammen zu sein. Ich denke auch, dass es eine gute Erfahrung ist, in zwei Projekten gearbeitet zu haben. Ich werde Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten ;)

Gestern Abend waren wir dann noch feiern. "Eclipse" und "Concept" sind hier so Clubs, die bei den Volunteers recht hoch angesehen sind (zumindest wenn man das Ziel hat betrunken zu sein - ein Shot für 8 Cent!!!). Wenn man dieses Ziel jedoch nicht verfolgt, dann muss man trotzdem wenigstens einmal da gewesen sein. Es ist so witzig, man zahlt 30 Rand Eintritt (ca. 2,50 Euro), bekommt jedoch im Gegenzug 30 Rand in Spielgeld, das man dann für Getränke ausgeben kann. Tja und wenn es dann so Preise wie 1 Rand pro Getränk gibt, weiß ich echt nicht wo die Clubs ihren Gewinn machen..
Und keine Angst, meine Lieben. Es ist gar nicht schlimm bei Nacht durch Kapstadt zu laufen (man wird keines Falls an jeder Ecke überfallen) und meine elektronischen Sachen besitze ich auch noch alle ;)

Was mir momentan viel mehr Angst bereitet, ist Dynas (die Schweizerin aus meiner Gastfamilie) und meine Kekssucht! Jeden Tag im Office genießen wir die super günstigen und leckeren südafrikanischen Kekse, aber wir haben jetzt beschlossen auf Weintrauben und Erdbeeren umzusteigen ;) 
Denn außer den gelegentlichen "Table Mountain Hikes", Bädern im Atlantik und Spaziergängen von und zur Bushaltestelle fällt unsere sportliche Betätigung momentan noch rar aus. Am liebsten würde ich hier täglich joggen gehen, aber unsere gruseligen Stalker-Nachbarn ("Hi Blondies") halten mich momentan noch davon ab. Aber ich denke ich werde mich die Kommentare einfach mit meinem iPod übertönen. Ich berichte Euch auf jeden Fall ;)

Mir ist aufgefallen, dass ich Euch noch nie gezeigt habe, wo bzw. wie ich eigentlich wohne. Also hier seht ihr Rose und mein Zimmer (ratet, welches mein Bett ist... Normalerweise ist es natürlich immer suuuper aufgeräumt!).

Heute fällt mein Blogeintrag eher langweilig aus, weil ich von keinen spannenden Touren was zu berichten habe, aber vielleicht ist es ja auch mal interessant, allgemeines über mein Leben hier zu lesen. 
Morgen fahre ich von der Arbeit ins Parlament von Kapstadt, ich bin schon sehr gespannt und danach machen wir uns einen schönen Nachmittag in der Stadt bis wir dann abends mit den anderen Volunteers essen und was trinken gehen. Vielleicht gehen wir auch noch ein bisschen shoppen, man spart ja im alltäglichen Leben so viel, dank der günstigen Preise ;)

Gestern ist meine Sehnsucht nach deutschem Vollkornbrot (hier gibt es nur laberige weiße Toasts) so groß gewesen, dass ich mich auf die Suche danach im Supermarkt gemacht habe. Und siehe da - es gab sogar "Berliner Landbrot". Ansonsten vermisse ich nichts was das Essen betrifft, Kapstadt ist einfach so europäisch - von Lindt über Ferrero Roché bis hinzu deutscher Tomatensoße. Es gibt einfach alles im Supermarkt! Außer Adventskalender, ich habe bisher glaub ich noch keine in Läden gesehen.. Das wird definitiv traurig sein, 18 Jahre lang einen Adventskalender gehabt zu haben und dieses Jahr gibt es weder Schnee, noch Adventskalender. Die Weihnachtsstimmung kommt auch trotz des mini Plastikweihnachtsbaums im Office nicht auf. Aber Neli und Freddi, ihr wisst ja sicherlich wovon ich spreche!

Soo meine Lieben, da ich kein Internet in meiner Gastfamilie habe, werde ich das hier morgen bei der Arbeit hochladen und jetzt meinen letzten deutschen Lesestoff genießen - nach deutschen Zeitschriften sehne ich mich wirklich sehr, denn das würde auch mein deutsch mal wieder ein bisschen aufbessern. Mir fehlen nämlich andauernd die richtigen deutschen Worte, ja tatsächlich, ich verlerne meine Muttersprache!! Aber mit Jana (einer anderer deutschen aus dem Office) versuche ich mein deutsch immer noch ein bisschen aufrecht zu halten ;)

Gute Nacht <3

Montag, 12. November 2012

Soo, jetzt habe ich genügend Zeit Euch ein bisschen mehr über mein Leben hier zu erzählen!

Mittlerweile habe ich mich sehr an alles hier gewöhnt und nach fast zwei Wochen fühlt sich alles immer gewohnter an - heimisch ist jedoch was anderes ;)
Also Kapstadt ist definitiv ein toller Platz auf Erden, auch wenn mein Herz immer noch Finnland gehört. Aber man kann ja auch keine Äpfel mit Birnen vergleichen. Kapstadt ist definitiv etwas komplett anderes und es gibt hier so viel zu entdecken und zu erleben, wohingegen Finnland einfach ein Ort ist, an dem ich alles liebe.
Kapstadt ist dazu zu vielseitig. Auf den Straßen hier wo ich wohne, fühlen Rose und ich uns täglich wie ein Fremdkörper, der weiß ist und angestarrt wird. Sobald wir aber in andere Gegenden kommen, wie zum Beispiel Rondebosch oder Newlands fühlt man sich wie in Europa und dieses Gefühl wird an öffentlichen Plätzen, wie in Shoppingmalls oder der Waterfront hier verstärkt. 

An mein Projekt habe ich mich bisher allerdings immer noch nicht so ganz gewöhnt. Ich weiß einfach nicht so richtig, wie ich den Menschen helfen kann. Vielleicht wechsle ich daher zum Teaching Project, wo ich kleinen süßen Kindern englisch beibringen kann. Klingt schon nach mir, oder? ;)
Ich bevorzuge momentan sehr den sozialen Teil meines Projekts hier, wobei wir beispielsweise letzte Woche "Bonnytoun" besucht haben (ein Ort für Jugendliche, die Straftaten begangen haben - Diebstahl, Raub oder sogar Mord, und noch nicht klar sind, zu was sie verurteilt werden, also noch kein richtiges Gefängnis). Wir Volunteers haben dann dort Präsentationen über unsere Homecountries gehalten, die Typen fanden das super spannend. Unglaublich, selbst in Südafrika sind die ersten Dinge, an die Südafrikaner denken, wenn sie an Deutsche denken "Bier, schnelle Autos, Oktoberfest". Irgendwie war es aber schon ein bisschen unheimlich, wenn man daran denkt, dass die Jungs schon Leute umgebracht haben und dann einfach direkt vor einem standen...

Am Wochenende haben wir uns wie gesagt ein Auto gemietet - und nein, ich bin das nicht gefahren (Linksverkehr, nein danke!). Ich habe das ganze lieber Rose und Loredana (die Französin, die jetzt auch noch in meiner Familie wohnt) überlassen. Da wir den Perso vergessen haben, gab es leider keinen VW Polo für uns, sondern nur so ein mini Auto für umgerechnet 30 Euro für zwei Tage - not bad. 


Die Rückbank voll mit Keksen ging es dann zum Cape of good Hope. Aber natürlich mit einigen Stops in Kalk Bay und Boulders Beach. Zweites ist ein Strand an dem es Pinguine gibt und die sind super süß. Die kleinen leben hier in traumhaft türkisen Wasser und man kann sogar in den Buchten schwimmen (was wir natürlich auch ausgenutzt haben!). 

Okay, ich gebe zu, richtig geschwommen ist keiner von uns. Wir haben uns dann doch auf ein bisschen "planschen" beschränkt, denn das Wasser war super kalt! Weiter ging es zum Cape Point. 

Also ich kann jetzt von mir behaupten, den südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents betreten zu haben. Danach sind wir noch zum Cape of good Hope gelaufen um natürlich auch noch mit dem berühmten Schild (kurz vor Sonnenuntergang) ein Foto zu machen. 


Zurück im Auto schreit Rose plötzlich auf: "Ostrich!!!". Jaa und da spaziert doch tatsächlich ein Strauß seelenruhig vor unseren Augen über die Straße. Somit konnten wir uns die teure Straßenfarm dann auch sparen. 
Also kann ich auf meiner "Südafrikanischen Animal-Liste" die Straußen, Pinguine und Dassies (kleine fellige Wesen oder auch dicke Meerschweinchen, die hier super zahm rumlaufen) abhaken. Am Ende des Monats machen wir eine Safari, wo wir dann hoffentlich auch noch andere Bewohner der Faunawelt kennenlernen.


Ich erlebe hier wirklich eine Menge, aber manchmal kann man das ganze gar nicht in Worten oder Bilder fassen. Gerade die Bilder zeigen eigentlich nur die Hälfte der Schönheit und wer die andere Seite auch noch sehen will, sollte mich definitiv besuchen kommen - bis Ende Januar bin ich noch hier ;)
Herzlich willkommen!! Ist auch super günstig alles hier. Manchmal ist es echt ein Witz, die besten Schokoriegel ever für 30 Cent? Eine Stunde Internet im Internetcafé für weniger als einen Euro? Schade, dass die Klamotten bei Zara oder Mango hier nicht wesentlich günstiger sind als in Europa :(
Nur an das süße Essen muss man sich hier gewöhnen - alles ist süß. Selbst der Curryreis heute - süß, süßer, Südafrika! 

Ich kann es gar nicht glauben, dass bei Euch bald die Vorweihnachtszeit beginnt und es vielleicht schneit. Hier ist es warm, man geht an den Strand und kriegt Sonnenbrände :)
Aber vielleicht esse ich ja in ein paar Wochen einen Schokoweihnachtsmann am Strand, wer weiß. 

ich freue mich über jede Art von Post (ob digital oder in Paketform) von Euch! 
  
Gruß & Kuss <3



Hallo meine Lieben, da melde ich mich wieder aus dem wunderschönen Cape Town!

Auch dieses Wochenende war ich mal wieder fleißig dabei, die schönsten Plätze hier zu erkunden. Sparsam wie wir sind, haben wir auf die professionelle Guide Tour verzichtet und uns ein Auto gemietet um uns das Kap der guten Hoffnung und die Pinguine anzuschauen.
Unglaublich, 30 Euro für ein Auto mit Versicherung für zwei Tage! Ohh, das Leben ist hier so günstig! 

Hier seht ihr den traumhaften Strand von Boulders Beach, wo ganz viele Pinguine sind!





Nach einem erfrischenden Bad ging es weiter zum Kap der guten Hoffnung, wo uns unter anderem Straußen auf der Straße begegnet sind!

Okay, das war die Kurzfassung meines Wochenendes, aber eigentlich sollte ich ja auch gerade arbeiten, haha ;) Wie schön, wenn man im office Internet hat! Ich werde morgen früh mehr schreiben! aber bis dahin müsst ihr Euch mit diesen paar Fotos und Infos zufrieden geben! :)

Miss you <3

Freitag, 9. November 2012

Table Mountain Hike - We made it!

Ihr könnt euch glücklich schätzen, dass ich immer noch in der Lage bin, einen Blogeintrag zu machen, denn letzte Woche dachte ich, ich müsste sterben, als ich die Table Mountain bestiegen habe! Naiv wie ich bin, habe ich es mir mehr oder weniger wie einen "anstrengenden Spaziergang" vorgestellt, nichts ahnend, was sich wirklich dahinter verborgen hat... Zusammen mit einigen anderen Volunteers habe ich quasi eine Bergsteigertour gemacht! Von kleinen steilen Leitern im Fels, über glitschige Felsen bis hinzu traumhaften Aussichten. Alles war möglich. Zwischenzeitlich habe ich mich sehr wie ein Affe gefühlt... Nach einer Lebensmittelvergiftung und einigen bettlägerigen Tagen definitiv nicht die beste Wahl! Aber für die Aussichten hat es sich definitiv gelohnt!



Das hier war nur der Anfang...




 On the top of the Table Mountain!



Ansonsten genieße ich meine Zeit hier immer noch sehr. Das Projekt gefällt mir bisher allerdings noch nicht so gut. Ich habe bisher drei Fälle zu bearbeiten, wobei es sich teilweise um Flüchtlinge handelt, die auf der Suche nach Visa sind etc. Und für diese Fälle bin nur ich zuständig, das wäre unvorstellbar in Deutschland. Meine britische Mitbewohnerin zum Beispiel hat so einen Fall mit einem Typen, der aus einer kenianischen Gang geflohen ist (laut Internet sind die gefährlicher und schlimmer als die Taliban). Die Gang hat inzwischen seinen Vater getötet und sind nun auf der Suche nach ihm. Jaa und um diesen Fall kümmert sich jetzt Rose ganz alleine. Schon unheimlich irgendwie.

Momentan bin ich aber am überlegen, das Projekt zu wechseln und lieber kleinen Kindern englisch beizubringen. Daran hätte ich definitiv mehr Spaß, obwohl die Leute hier in meinem Office echt lieb sind.

Soo, jetzt sollte ich aber weiter Researches machen und arbeiten, anstatt euch auf dem Laufenden zu halten, was in Cape Town so los ist ;)

Dienstag, 6. November 2012

My first days


So meine Lieben, da melde ich mich endlich aus CAPE TOWN!
Mittlerweile bin ich schon vier Tage hier und es gibt eine Menge zu erzählen, wobei ich gar nicht weiß womit ich anfangen soll...
Vielleicht sollte ich chronologisch vorgehen. Also nach einem mehr oder weniger entspannten 12 Stunden Flug von London nach Kapstadt (umzingelt von kleinen Kindern, denen mitten in der Nacht schlecht wird und quengelnden Babys...), war ich zuallererst froh, dass mein Gepäck auch den weiten Weg geschafft hat. Allerdings hat niemand von der Organisation auf mich gewartet (wie es mir versprochen wurde). Nach einer halben Stunde Verspätung wurde ich dann jedoch mit einem weißen VW-Bus abgeholt und von einem redelustigen Südafrikaner wohlbehalten zu meiner Gastfamilie gebracht, wo meine Gastmama schon sehnsüchtig auf mich gewartet hat. By the way, sie ist super lieb!
Mein größter Wunsch war in dem Moment allerdings nur eine erfrischende Dusche, doch nichts da – Rohrbruch... Glücklicherweise war das Wasser zwei Stunden später wieder da. Frisch geduscht, wurde ich dann eine Stunde später von einem Mitarbeiter von meiner Organisation hier abgeholt und mit dem Leben Kapstadts vertraut gemacht. Was mit anderen Worten heißt, er hat mir gezeigt, wie ich das mehr oder weniger sichere Transportsystem nutzen kann. Dieses besteht aus kleinen Taxibussen, die bis oben mit Passanten vollgestopft durch die Gegend fahren und Zügen, in denen selbst die erste Klasse umgerechnet nur 50 Cent pro Fahrt kostet.
Die Gegend in der ich hier wohne, ist mir bisher allerdings noch ziemlich suspekt. Also meine Familie ist super lieb. Die Lebensverhältnisse sind hier vielleicht nicht ganz so hoch wie in Deutschland, also es ist alles recht einfach eingerichtet (aber trotzdem steht hier ein dicker Flachbildschirmfernseher und eine „Putzfrau“ ist hier auch Standard). So ganz habe ich mich allerdings noch nicht daran gewöhnt, hinter Gittern zu leben, denn egal ob Fenster oder Tür, alles ist hier fest verriegelt. Was vielleicht auch besser so ist, denn hier kommen quasi täglich Leute, die um Essen betteln...
Ich glaube Rose (meine englische Mitbewohnerin) und ich sind hier die einzigen weißen in diesem Viertel und von daher dürfen wir uns des Öfteren nette Sprüche wie „Hi Blondies“ von unseren männlichen Nachbarn anhören... Aber keine Angst, mir geht es gut hier. Zumindest was die Sicherheit betrifft. Ansonsten habe ich gerade eine Lebensmittelvergiftung, jeaah! Am Samstag waren wir volunteers aus dem Human Rights Office zu so einem Frühstück in St. Anne (Einrichtung die vergewaltigten Frauen Schutz bietet) eingeladen. Tja und gestern morgen war niemand von den volunteers bei der Arbeit. Daher wurden Rose und ich auch heimgeschickt, obwohl es uns verglichen mit vorgestern schon deutlich besser geht... Das war also mein erster Arbeitstag! Heute haben wir eigentlich vor, eine Table Mountain Tour zu machen. Aber dafür muss es uns erst mal besser gehen. Somit wird Mittwoch dann wohl mein erster richtiger Arbeitstag sein, an dem ich meine ersten Fälle bekomme, die ich dann bearbeiten muss (wohlbemerkt ohne irgendwelche juristischen Vorkenntnisse). Das Human Rights Office lebt von uns volunteers hier. Ich werde also versuchen, das Beste für meine Klienten durch Internetrecherchen etc. zu tun. Die Fälle sind wirklich krass und nicht umsonst sagt unsere Supervisorin zu uns, dass es ihr egal ist, ob wir Heimweh oder andere Probleme haben, denn das ist nichts verglichen mit den Geschichten der Klienten...
Nach dem besagten Frühstück am Samstagmorgen sind wir zur „Biscuit mill“ gefahren, einer Art Markt mit super leckeren Sachen zu essen, der ausschließlich von Weißen betrieben wird. Und das ist super komisch, denn das ganze befindet sich in einem Teil Kapstadt, der unglaublich gruselig ist (verlassener Bahnhof, tote Katzen und schlafende Männer auf der Straße). Und dann parken vor diesem Markt dicke Audis und BMWs. 






Kapstadt ist definitiv voll mit Gegensätzen. Denn nur eine knappe halbe Stunde von dem Elend entfernt, ist die Waterfront zu finden (Das Wahrzeichen Kapstadts neben dem Table Mountain). Direkt am Hafen gelegen, findet man ein großes und teures Einkaufszentrum umzingelt von Restaurants. 


Dort haben Rose und ich am Samstag den Rest unseres Nachmittags verbracht bis wir zu einem typisch südafrikanischen Brai (=Barbecue) gefahren sind. Es ist immer gut Connections zu haben, denn Rose hatte das Glück neben einem netten Südafrikaner im Flugzeug zu sitzen, der uns dazu eingeladen hat. Später sind wir dann mit ihm und seinem Kumpel feiern gegangen. Nebenbei bemerkt, er ist Mitte 20 und besitzt ein eigenes recht nettes Haus! Sowas scheint hier relativ normal zu sein, wenn man einen reichen Daddy hat und weiß ist...
Die beiden haben uns dann am Sonntag auf den Table Mountain gefahren und wir haben dort gepicknickt. Wir hatten eine super Aussicht und konnten über die ganze Stadt schauen – amazing!!
Danach sind wir in eine reiche Gegend gefahren, wo immense Häuser in den Table Mountain gebaut wurden, direkt am Wasser. Vielleicht sollte ich hier mal Ausschau nach einem hübschen Südafrikaner halten, wäre sicher nicht die schlechteste Wahl ;)









Zurück zu Hause, wurde ich dann wieder von den Gegensätzen und damit der Realität hier eingeholt. Super verbrannt und k.o. von der Sonne, wurden wir dann ja auch noch von unserer Lebensmittelvergiftung eingeholt...
So viel soweit von mir, ich melde mich bald wieder
P.S. Ich wurde bisher von noch keinem Hai gefressen und bin auch schon nachts von einem Club zum anderen gelaufen ohne dass mir irgendwas passiert ist. Mein Macbook wurde mir auch noch nicht geklaut. Also soo gefährlich ist es hier gar nicht ;)